Drama von Ödön von Horváth
„Jetzt war ich schon fort und jetzt gehts wieder los und niemand ist zuständig für dich und du hast so gar keinen Sinn.“
Elisabeth
Das Fräulein Elisabeth wollte schon wieder ihre Leiche verkaufen. Man hatte es weiß Gott wie oft dementiert, dass das anatomische Institut solche lebendigen Toten kaufe, aber die Leute glaubten den amtlichen Verlautbarungen nichts. Denn am Ende wollte sowieso keiner zuständig gewesen sein, weder die Sachverständiger, noch die Sachbearbeiter, und schon gar nicht die Verurteiler. Das waren auch alles nur Menschen, brave Menschen. Aber das Fräulein Elisabeth ließ den Kopf nicht hängen.
Die amtlichen Verlautbarungen hatten ja lediglich darauf hingewiesen, dass man keine lebendigen Toten kaufe, und wenn es ohne Glaube Liebe Hoffnung logischerweise kein Leben gab auf dieser Welt, musste sie ja nur am Glauben zweifeln, von der Liebe verlassen werden und die Hoffnung aufgeben …
„Die armen Vieherln müssen doch auch ihre Ausdünstungen haben — Oder meinens, daß wir Menschen nicht stinken tun? Ich stink und er stinkt und Sie stinken desgleichen!“
Der Mensch ist ein Experiment an sich selbst, der Glaube ein Modell, die Liebe die Versuchsanordnung in der Hoffnung auf Besserung. Wir sitzen vor den Scheiben unserer Monitore im sicheren Heim, dürfen uns beim Scheitern zusehen und lassen uns eine Welt der Wunder zeigen. Dabei sehnen wir uns nach einem sicheren Arbeitsplatz, einer sicheren Rendite und einem sicheren Bettgenossen. Wir neiden dem Besserverdiener seinen Verdienst, dem Spekulanten seine kriminelle Energie, der freien Liebe den Sex und vereinsamen in unserem Neid. Und das Fräulein Elisabeth sehnt sich nach einem fernen Glück, das irgendwo am Horizont auf sie wartet.
„Stille.“
Elisabeth
Das Fräulein Elisabeth wollte schon wieder ihre Leiche verkaufen. Man hatte es weiß Gott wie oft dementiert, dass das anatomische Institut solche lebendigen Toten kaufe, aber die Leute glaubten den amtlichen Verlautbarungen nichts. Denn am Ende wollte sowieso keiner zuständig gewesen sein, weder die Sachverständiger, noch die Sachbearbeiter, und schon gar nicht die Verurteiler. Das waren auch alles nur Menschen, brave Menschen. Aber das Fräulein Elisabeth ließ den Kopf nicht hängen.
Die amtlichen Verlautbarungen hatten ja lediglich darauf hingewiesen, dass man keine lebendigen Toten kaufe, und wenn es ohne Glaube Liebe Hoffnung logischerweise kein Leben gab auf dieser Welt, musste sie ja nur am Glauben zweifeln, von der Liebe verlassen werden und die Hoffnung aufgeben …
„Die armen Vieherln müssen doch auch ihre Ausdünstungen haben — Oder meinens, daß wir Menschen nicht stinken tun? Ich stink und er stinkt und Sie stinken desgleichen!“
Der Mensch ist ein Experiment an sich selbst, der Glaube ein Modell, die Liebe die Versuchsanordnung in der Hoffnung auf Besserung. Wir sitzen vor den Scheiben unserer Monitore im sicheren Heim, dürfen uns beim Scheitern zusehen und lassen uns eine Welt der Wunder zeigen. Dabei sehnen wir uns nach einem sicheren Arbeitsplatz, einer sicheren Rendite und einem sicheren Bettgenossen. Wir neiden dem Besserverdiener seinen Verdienst, dem Spekulanten seine kriminelle Energie, der freien Liebe den Sex und vereinsamen in unserem Neid. Und das Fräulein Elisabeth sehnt sich nach einem fernen Glück, das irgendwo am Horizont auf sie wartet.
„Stille.“