Faust. Der Tragödie erster Teil (Faust1617)
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Faust. Der Tragödie erster Teil

von Johann Wolfgang von Goethe
„Faust“ ist die Dichtung der Superlative: das meistzitierte und immer noch meistbesuchte Theaterstück in Deutschland und im Wortsinne (rechnet man die Entstehungsphase beider Teile zusammen) ein Lebenswerk. Begonnen im Alter von 21, endet Goethes Arbeit daran erst im 82. Lebensjahr – kurz vor seinem Tod. So lange begleitet den Dichter diese Figur, die zum Prototyp einer neuen Weltordnung im Zeichen der Französischen Revolution avanciert. „Dass ich erkenne, was die Welt / Im Innersten zusammenhält“ – so überschreibt Dr. Faust sein Projekt. Gescheitert in dem Versuch, sich der Schöpfung in ihrem innersten Kern zu nähern, unfähig, den Schritt ins Jenseits zu wagen, sich an eine Wirklichkeit klammernd, die ihm fremd ist, stürzt er sich gierig auf denjenigen, der ihm die Chance gibt, seine Lebensentwürfe gründlich zu revidieren: auf Mephisto, der wiederum im Wettstreit mit dem Herrn um Fausts Seele liegt. Fausts Hunger auf das »Unbedingte in einer bedingten Welt« meint Mephisto stillen zu können. Er will damit den Beweis der Käuflichkeit eines jeden Menschen antreten. Doch es ist Faust, der die Wette mit dem Teufel initiiert: sein Leben gegen den „höchsten Augenblick“ – weil er festen Glaubens ist, dass auch ein Teufel diesen Auftrag nicht erfüllen kann. Mephistos Schwerstarbeit beginnt. Der Magier und Technokrat schleppt Faust durchs „wilde Leben“, verjüngt ihn mittels Zauberei, führt ihm Gretchen zu – und verrechnet sich. Denn für einen Augenblick wird sein rastloser Klient ernsthaft in eine Liebesgeschichte verwickelt, die den Teufelsplan gefährdet. Wer jedoch höher, schneller, weiter will, wie Faust, bleibt nicht hängen in der kleinen Welt, der drängt weiter, koste es, was es wolle! Hasko Weber, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, eröffnete 2013 mit dieser Inszenierung die erste Spielzeit unter seiner Leitung.
Königstraße 116 Fürth 90762

Gastspiel Deutsches Nationaltheater Weimar

Inszenierung: Hasko Weber
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Syzzy Syzzler
Video: Bahadir Hamdemir

mit Nahuel Häfliger, Roswitha Marks, Sebastian Kowski, Nora Quest, Nadja Robiné, Lutz Salzmann, Krunoslav Šebrek, Elke Wieditz